MORE STAY MORE MONEY
Ständig online und nie zuhause. Ein Film über die Crew eines Frachtschiffs, ihre gemeinsame Einsamkeit und ihre Versuche, dieser Einsamkeit zu entfliehen.
Länge: 30 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
Wie die meisten Seeleute kommen sie aus Asien und stehen im Dienst westlichen Fortschritts: Sie verschiffen all das, was nicht mehr in Container passt: Windräder, Yachten, Überseekabel. Damit sind sie wichtiges Rückgrat des globalen Wirtschaftssystems – denn neunzig Prozent des weltweiten Warenhandels geschieht über die See. Die Crew arbeitet monatelang fernab ihrer Heimat; lebt auf engstem Raum miteinander, in immer wieder wechselnder Besetzung. Ob im Hafen oder auf See, ihr Lebensraum und Alltag unterliegen den Gesetzen absoluter Funktionalität. Einzig die eigene Kammer bietet die Freiheit, die Arbeit für wenige Stunden zu vergessen. Eine Allegorie auf die Heimatlosigkeit des modernen Menschen, in der ständigen Monotonie zwischen Maschine und Meer, Arbeit und Schlaf, Lärm und nie Stille.
Regiekommentar
Es gibt nicht den einen Weg, zu einer gerechten Welt. In einer absolut entfremdeten Welt aber – in der das Individuum den Bezug zur Umwelt, zu seinen Mitmenschen und schließlich zu sich selbst verliert – stellt sich die Frage nach einer gerechten Welt nicht mehr.
Im Schiff findet diese düstere Dystopie einer unfreien und einsamen Zukunft längst statt. Die auf absolute Nützlichkeit optimierte Umgebung lässt nur wenig Raum für Gemeinschaft. Als Team sind wir losgezogen, um Mensch und Gemeinschaft zu suchen. Was wir gefunden haben, zeigt der Film.
Datum: am 13.06.25 um 14:00 Uhr
Location: Kinowerkstatt St. Ingbert
Stabliste
Regie: Johann Schilling
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
Cast: Eduardo Flores Escabillas, Rowelle Sohn Dassun, Ivica Duras, Arfel U. Corpus, Blein Mati, Edward Vincent Z. Bernandez, Jasper Pacite, Bryan Bugarin, Rico S. Evangelista, Aaron Schmidt, Wilart Phoenix Jr. R. Pillo, Torsten Zwilling, Gercy Turao
Bildgestaltung: Benedict Uphoff
Sounddesign: Moritz Peter
Edit: Patrick Kostya
Musik: Kilian Oser
Biographie
Sein kirchlicher Hintergrund ermöglichte es Johann Schilling schon früh, eigenverantwortlich Theater- und Filmprojekte zu realisieren. Nach dem Abschluss des Abiturs lebte er für ein Jahr in Georgien, wo er für eine lokale NGO Jugendangebote koordinierte und durchführte. Fremdheit und der Blick auf die Menschen, die in der postmodernen Welt unsichtbar erscheinen, sind die maßgeblichen Themen für sein künstlerisches Schaffen, welches er seit 2020 an der Filmakademie Baden-Württemberg im Studienfach Regie erweitert und fortführt.
Er erstellt gerne Memes.
Noch mehr spannende Filme:

Das Labiate Dichasium
von Sabrina Kiefer, Yeji ChoExperimentalfilm,
4 Minuten