ReConnect

Julian Richberg

Patrick und Elisabeth verbringen eine Woche in einem alten Gutshaus auf dem Land um wieder zueinander zu finden.

Länge: 12 Minuten
Genre: Horror

Was passiert, wenn man 12 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche arbeitet, danach Handy und Emailbereitschaft hat, zwischen Meetings und Telefonkonferenzen schnell Fast Food bestellt und der Partner mindestens genauso bussy ist?
Patrick und Elisabeth verbringen eine Woche in einem alten Gutshaus auf dem Land um wieder zueinander zu finden. Der Anbieter ReConnect verspricht hierfür Digital Detox auf höchstem Niveau – keine Smartphones sondern Kaminfeuer und Waldspaziergänge. Trotz anfänglicher Differenzen scheint die Ruhe zu wirken, doch dann macht Patrick eine Entdeckung.

 

Regiekommentar

Unser Alltag und unsere Beziehungen werden bestimmt von Technologien. Doch was passiert, wenn man die digitalen Kommunikationswege aus der Gleichung nimmt? Was, wenn man sich plötzlich nicht mehr hinter Smartphone, Laptop und Email verstecken kann?
Aus dieser Grundfrage entstand ReConnect. Als Regisseur suche ich in den Themen des Zeitgeschehens das Menschliche und so lag es für mich nahe, wenn ich einen Film über „digitalen Entzug“ drehe, keinen Film zu machen, der die Technologie verteufelt, sondern der versucht das komplexe und fragile Gebilde menschlicher Beziehungen, ein bisschen besser zu verstehen.
Und so soll der Film auch nicht verurteilen oder werten, sondern eine Momentaufnahme und ein Denkanstoß sein wie wir mit Technologie umgeben und uns im schlimmsten Falle davon abhängig machen. Unmittelbar damit verknüpft liegt aber ein sehr menschlicher Konflikt, den ich in meinem Leben oft leider auch nicht abschalten kann – Work/Life Balance.
Beide Figuren sind Workaholics aus der Tech-Branche und fokussieren sich stark auf ihre Berufe. In einer Zeit, in der die Menschen immer weniger eine Trennung zwischen Arbeits- und Berufsleben ziehen können, sind die digitalen Abkürzungen ein verlockender Weg, die Arbeit ins Privatleben zu integrieren.
Ich wollte Figuren zeichnen, die bereits eine Vergangenheit haben, aber sich selbst nicht mehr sicher zu sein scheinen, was sie eigentlich verbindet. Der Akt des „Digital Detox“ wird für die Beiden zur Pflichtübung, die anfangs für mehr Konflikte sorgt, als sie löst. Erst nach einiger Zeit begreifen die Charaktere wieder was sie aneinander hatten. Aufgelöst wird die Enge, die die beiden Hauptfiguren erfahren, durch die Ausflüge in die Natur, die zum Verhängnis werden und den inneren Konflikt des Protagonisten freilegen.

Bundesfestival junger Film 2018
vom 07. bis 10.06.2018

Alle Filme im Überblick

Stabliste

Regie, Drehbuch: Julian Richberg
Produktion, Bilgestaltung: Joël Kinast
Sound: Christoph Stahlhauer, Marcel Fink, Benjamin Ihnow
Editing: Peter Schulz
Cast: Rasmus Max Wirth, Magdalena Pohlus

Biographie

Julian Richberg arbeitet seit 2015 als freiberuflicher Regisseur für Musikvideos und Werbe-Projekte. Seine große Leidenschaft Film übt er zusammen mit dem 2013 gegründeten Film Kollektiv ARGONAUTA aus. Aktuell arbeitet Julian an seinem Featurefilm Debüt.

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