Haus Kummerveldt

Luise von Kummerveldt ist Schriftstellerin und will weltberühmt werden. Doch das Deutsche Kaiserreich sieht keinen Fame für Frauen vor.

Länge: 21 Minuten
Genre: Tragikkomödie
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Haus Kummerveldt – oder wie die adelige Luise Hysterie heilte, indem sie so lange schrie, bis ihr Korsett von der Taille in des Vaterlands Fresse platzte.

Ende des 19. Jahrhunderts im Deutschen Kaiserreich. Luise von Kummerveldt und ihr Vater, der Baron, leben zusammen mit Hausdame und Diener auf einem Wasserschloss im Münsterland. Luises Leidenschaft ist die Literatur, sie will als berühmte Schriftstellerin in die Geschichte eingehen. Gerade als sie ihr Manuskript an einen Verlag schicken will, stirbt ihr Vater, woraufhin Luises jüngerer Bruder Veit ihr Vormund wird. Um seine Macht gegenüber der eigenwilligen Schwester zu demonstrieren, will er sie nötigen, den einfältigen Grafen von Mogge zu heiraten und die Schriftstellerei aufzugeben. Daraufhin stürzt Luise sich durch ein Fenster in den Burggraben. Nach diesem Vorfall behandelt der junge, attraktive Arzt Dr. Büchner Luise. Er verliebt sich augenblicklich in die junge Frau. Der Streit zwischen Luise und Veit eskaliert derweil und es kommt zur Katastrophe.

Regiekommentar

Das Deutsche Kaiserreich am Ende des 19. Jahrhunderts war eine Gesellschaft, die in ihren Schichten wenig durchlässig war, mit einer weiten Schere zwischen Arm und Reich. Was alle gesellschaftlichen Schichten und politischen Lager vereinte, war das Patriarchat. Gegenüber dieser misogynen Gesellschaft formierte sich die erste Frauenbewegung, die sich harschen Schikanen und purem Hass gegenübergestellt sah. Die Parallelen zu heute sind kaum zu übersehen. Ebenso lassen sich Bezüge zwischen sexistischen und rassistischen Mustern der damaligen und der heutigen Gesellschaft herstellen. Daher ist es nicht nur interessant, sondern vielleicht sogar notwendig, sich mit dieser Zeit auseinanderzusetzen und einen Bogen von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück zu spannen.

Pressematerial
Bildnachweis Filmstills:
Mark Lorei/Teilnehmer·in Bundesfestival junger Film
Bildnachweis Regiefoto:
Die Bilder und Texte dürfen im Rahmen der Berichterstattung über das Festival kostenfrei verwendet werden.
Vor nicht allzu langer Zeit

Datum: am 06.08.21 um 20:00 Uhr
Location: Open-Air Kino St. Ingbert


Eintritt:
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Stabliste

Regie: Mark Lorei
Cast: Milena Straube, Marcel Becker-Neu, Leonie Rainer, Michael Goldberg, Fabian Nolte, Justine Hauer, Wolf Danny Homann
Produktion: Lotte Ruf
Drehbuch: Cecilia Röski
Bildgestaltung: Henning Wirtz
Sound: Florian Högerle
Ausstattung: Céline Ahlbrecht, Emily Schumann, Katharina Ametsin
Editing: Jana Stallein
Musik: Felix Römer
Ein Mensch, der immer an uns geglaubt hat: Andre Sebastian

Biographie

Mark Lorei wurde im Münsterland geboren und studierte Geschichte an der Universität Münster mit dem Schwerpunkt Visual History. 2008 gründete er das Filmkollektiv „fettepolarelipide filme“, in dem er über 20 Kurz- und Experimentalfilme realisierte. Lorei arbeitet als Regisseur, Autor und Produzent. Seit 2020 leitet er das Referat Medienproduktion im Landesmedienzentrum für Westfalen. Haus Kummerveldt (2020, Webserie / 120 Min. Content), Preußen & Westfalen (2018, Webserie / 40 Min. Content), Sieben Stecknadeln (2017, Kurzspielfilm / 12 Min.), Erinnerungsorte in Münster (2017, Doku-Reihe / 50 Min. Content), Sappho (2015, Kurzspielfilm / 10 Min.)

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