Wie sehr kann ich meine eigenen Bedürfnisse zurückstecken, um einer nahestehenden Person zu helfen? Wo liegen die Grenzen zwischen Elternteil und Kind? Und was passiert, wenn das Kind zum Auffangbecken für die Eltern wird? Diese Fragen musste ich mir stellen, als ich in einer ähnlichen Situation war wie Ilona, die Protagonistin unseres Films. Aus dieser intimen Erfahrung ist Mlečni zub entstanden.
Da die Geschichte so persönlich für mich ist, habe ich mich dazu entschieden, den Film auf Serbisch – die Sprache, die ich mit meiner Familie spreche – zu drehen. Dabei interessiert es mich, wie Sprachwechsel zwischen Serbisch und Deutsch zu einem normalen Bestandteil des familiären Alltags werden, aber auch, wie sie als Machtinstrument benutzt werden können.