Wohin wir rennen

Am Abend einer Beerdigung kommen drei junge Erwachsene zusammen, die ihre plötzlich verstorbene Freundin Lea verabschieden.

Länge: 19 Minuten
Genre: Drama
Yes

Das Gefühl der Leere und des Entsetzens übermannt die drei Freund*innen Raya, Jonas und Benedikt (Anfang 20) nach dem plötzlichen Tod ihrer gemeinsamen Freundin Lea. Unmittelbar nach der Beerdigung treffen die drei aufeinander und es wird erkennbar, wie unterschiedlich sie mit der traurigen Wahrheit umgehen. Benedikt ist noch traumatisiert, da er bis zum Schluss seine Gefühle für Lea verleugnet hat und es erst an diesem Abend ausgesprochen wird. Jonas hingegen versucht im Redeschwall seinen Schmerz über den Verlust zu überspielen und eckte schon öfter durch dieses Verhalten bei den anderen an. Raya, zuvor immer ihre Freundschaft mit der Kamera dokumentierend, schlägt an diesem Abend einen nachdenklichen Ton an, bei dem sie unter anderem den Sinn von allem hinterfragt. Je länger sie nur noch zu dritt Zeit verbringen, desto mehr wird ihnen bewusst, welche riesigen Lücken sich im Detail versteckt haben, die scheinbar nur Lea zu füllen wusste.

Regiekommentar

Der Film beschäftigt sich vor allem mit den verschiedenen und teils grotesken Umgangsformen in der Extremsituation eines plötzlichen Todesfalles im Freundeskreis und wie die Charaktere in der Geschichte damit umgehen. Die jugendliche Leichtigkeit, die bisher das Leben der Freund*innen geprägt hatte, scheint schlagartig vorbei. Vor sich hinlebend, ohne wirklich darüber nachzudenken, was man eigentlich mit seinem Leben anfangen soll, unterstreicht der Film, wie schnell es doch zu Ende sein kann, ohne alle Chancen genutzt zu haben. Die Dialoge wechseln zwischen oberflächlichem Smalltalk, die von der Realität ablenken, und tiefen Gesprächen und Monologen, die nach dem Sinn hinter allem fragen.

Pressematerial
Bildnachweis Filmstills:
Shari Ehlers/Teilnehmer·in Bundesfestival junger Film
Bildnachweis Regiefoto:
Die Bilder und Texte dürfen im Rahmen der Berichterstattung über das Festival kostenfrei verwendet werden.
Leben, Tod und das dazwischen

Datum: am 06.08.21 um 15:00 Uhr
Location: Neues Regina Kino St. Ingbert


Eintritt:
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Stabliste

Regie: Shari Ehlers
Cast: Nils Thomas, Melanie Sidhu, Maximilian Bendl, Annelie Straub
Produktion: Stefanie Huber
Drehbuch: Shari Ehlers, Thomas Guggenberger
Bildgestaltung: Thomas Guggenberger
Sound: Katharina Pichler
Editing: Shari Ehlers
Musik: Faber, Ivo Cerwenka
Ein Mensch, der immer an uns geglaubt hat: Joachim Smetschka

Biographie

Shari Ehlers (*1998 in Braunschweig, Deutschland) ist eine angehende Künstlerin mit dem Schwerpunkt auf bewegten Bildern. Die Entscheidung, in die digitale Kunstrichtung zu gehen, führte sie nach Linz, Österreich, auf die Kunstuniversität, wo sie seit 2017 den Bachelor in „Zeitbasierte und Interaktive Medien“ absolviert. Seitdem realisiert sie in regelmäßigen Abständen unterschiedlichste Filmprojekte mit ihren Kommilitonen. Ihr Schwerpunkt liegt vor allem auf narrativem Kurz- und Experimentalfilm.

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